Ausflug zum Museumspark Rüdersdorf

Am 11. Februar fand ein spätwinterlicher Wandertag in den Museumspark Rüdersdorf statt, der von Monika und Carsten organisiert wurde. Zu ihrer und unserer aller Freude gab es eine rege Beteiligung, sodass wir ca. 30 Personen waren. Das Wetter war feucht kühl, die Sicht betrug nur wenige hundert Meter und die Temperatur lag wenig über Null. Unsere Stimmung war aber trotzdem gut, denn für uns ist der Wandertag eine gute Gelegenheit für ein Wiedersehen.

Schon kurz nachdem unsere Parkführerin und unser Parkführer uns begrüßt hatten, begann die Führung. Wir wurden dafür in zwei Gruppen zu je 15 Personen aufgeteilt.

Wir erfuhren in den ersten Minuten viel über die 800 Jahre zurückliegenden Anfänge des Kalkstein-Tagebaus in Rüdersdorf und besichtigten kurz darauf einen uralten, haushohen und ebenfalls aus Kalksteinen errichteten Kalkbrennofen. Wir konnten dank der Begehung des Ofens nachempfinden wie hier in der Zeit des dreißigjährigen Krieges geschuftet worden war. Die Chemie des Kalkbrennens wurde uns dabei erklärt und es gab auch uraltes Werkzeug zum Anfassen und Ausprobieren.

Nicht nur Drinnen erlebten wir viel Interessantes. Obwohl es neblig war, konnten wir die Ausmaße des jetzigen Tagebaus bestaunen, der in seiner Geschichte als „Heinitzbruch“ auch einmal geflutet worden war. Heute wird hier noch immer Kalkstein abgebaut und das wird wahrscheinlich noch über vierzig Jahre so weitergehen. Unsere Anwesenheit am Rand des Bruchs scheuchte ein paar Rehe und Wildschweine auf, die während der detailreichen Erklärungen dann durch den Tagebau rannten und uns auf diese Weise unbeabsichtigt die Dimensionen der Vertiefung vor Augen führten.

Auf unserer zweieinhalbstündigen Führung haben wir viele Fragen stellen können, von denen alle sehr geduldig beantwortet wurden. Auch warfen Geräte im Gelände Fragen auf, wie z.B. ein Wagon für die Latrinenentleerung oder ein so genannter Steinbrecher.

Weiter ging es durch die moderneren Bereiche, die vom täglichen Leben der Arbeiter in ihren Unterkünften und im Bohlenbinderhaus erzählten. Die Besichtigung des Seilscheibenpfeilers und der Seilbahnumlenkstation ergänzten das Bild um die Errungenschaften der industriellen Revolution.

Als wir schließlich in der Ofenhalle der moderneren, aber seit Mitte der 1960er Jahre stillgelegten, Schachtofenanlage standen, wurde uns bei dessen Innenansicht bewusst, weshalb diese wohl als „Kathedrale des Kalks“ bezeichnet wird. Darin hatten wir die Möglichkeit erhalten die Funktionsweise des automatisch befüllten und der noch handbetriebenen Öfen anzusehen.

Die Besichtigung der stillgelegten Kanalmünder von „Heinitzkanal“ und „Bülowkanal“, mit seinen eindrucksvollen Löwenskulpturen am Eingang, bildeten schließlich den Abschluss unserer so eindrucksvollen wie detailreichen Führung durch den Museumspark Rüdersdorf.

Am Schluss waren wir dann etwas in Eile und schossen noch fix ein paar Fotos, ehe wir uns wieder auf den Weg machten. Unser Wandertag endete mit einem Besuch im Restaurant „Ristorante La Luna Sul Lago“. Das liegt im Bootshaus des Rudervereins Rüdersdorf am Kalksee und damit in der Nähe des Museumsparks. Wir trafen mit etwas Verspätung ein und ließen uns das gute Essen und das reichhaltige Getränkeangebot schmecken.

Längst nicht alle faszinierenden Fakten des Parks ließen sich gleich beim ersten Besuch einprägen und erleben. Deshalb wird der Park ganz bestimmt nochmal Besuch von Vereinsmitgliedern bekommen, bei denen der Park einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Ein Bericht von Phillip K.
Bilder von Gabi und Carsten